Der Weg der Veränderung!
- johanneszemanek
- Nov 11
- 2 min read

Oft sehnen wir uns erst nach Veränderung, wenn wir den aktuellen Zustand nicht mehr ertragen können. Wir haben uns für einen bestimmten Weg entschieden – aus guten Gründen: Eine Beziehung, der Beruf, die Karriere waren uns so wichtig, dass wir unbeirrt versuchten, auf Kurs zu bleiben. Dabei merkten wir nicht, dass wir längst vom Weg abgekommen oder sogar gestrandet waren. Erst dann treffen wir die Entscheidung, etwas zu verändern, weil wir bis dahin glaubten, es gäbe keine Alternative. Dabei wäre es oft besser, schon früher Kurskorrekturen vorzunehmen, solange wir noch Handlungsspielraum haben.
Ich möchte damit niemandem ein schlechtes Gewissen machen, wenn er oder sie zögert, Energie spart oder einfach abwartet, wie sich eine Situation entwickelt – das ist ganz normal und betrifft uns alle. Dennoch können wir Veränderung als zentrales Werkzeug für unser Wohlbefinden und unsere Entwicklung nutzen. Sie ist ein natürlicher, ständiger Prozess, ohne den Leben nicht möglich wäre.
In anderen Situationen wollen wir möglichst schnell etwas verändern. Ein inneres Gefühl sagt uns: „Das ist unangenehm, ich bin müde, ärgerlich oder ängstlich.“ Meistens denken wir dabei an äußere Veränderungen. Doch wenn uns die Möglichkeiten fehlen oder andere nicht mitziehen, bleibt oft nur die innere Veränderung als Ausweg. Wir versuchen, uns selbst zu entkommen, begegnen uns aber immer wieder im Spiegel der anderen.
Wie können wir erkennen, dass es Zeit für Veränderung ist, auch wenn der Leidensdruck noch nicht so groß ist? Wenn ich einer Pflanze auf meinem Balkon beim Wachsen zusehe und sie mit den Bedingungen zurechtkommt, ihr aber ein neuer Topf an einem anderen Ort guttun würde – ist der Aufwand dann schon gerechtfertigt? Veränderung ist oft mit Unsicherheiten verbunden, aber auch mit vielem Neuen, Spannenden und Hilfreichen.
Veränderung war eines der zentralen Themen für Mosché Feldenkrais. Welche Voraussetzungen braucht es, damit sie möglich wird? Warum stecken wir oft in wenig hilfreichen Mustern fest, und was hilft uns, diese zu durchbrechen? In der Feldenkrais-Methode beginnen wir mit den Grundlagen: Körper und Bewegung. Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf das Nervensystem und schaffen so optimale Bedingungen für Lernen und Entwicklung. Wie können wir Becken, Kopf und Brustkorb so aufeinander abstimmen, dass Sitzen, Gehen und Stehen leichtfallen? Dafür experimentieren wir vor allem im Liegen, wo alte Muster weniger präsent sind und das Gleichgewicht keine große Rolle spielt. Probiere Bewegungen erst auf der einen, dann auf der anderen Seite aus – so werden Veränderungen deutlicher spürbar. All das hilft uns, unser Potenzial zu entfalten – oft weit über die reine Bewegung hinaus. Unsere Bewusstseit bzw. unser Gewahrsein wächst, und wir nehmen unser Leben intensiver wahr. So finden Veränderungen statt, die uns immer mehr zu uns selbst führen und uns erlauben, authentisch zu sein.
Ich freue mich, wenn ihr weiter mit mir gemeinsam den Weg der Veränderung geht!




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