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  • SELBSTBESTIMMT LEBEN!

    Es gibt nur weniges, das wir so gerne umsetzen würden und gleichzeitig so unmöglich erscheint: Selbstbestimmt leben! Es gibt so viele Strukturen und Beziehungen, in denen wir Abhängigkeiten verspüren und das Gefühl haben uns anpassen zu müssen. Arbeitskontexte, familiäre Strukturen, aber auch schon das Fahren mit der U-Bahn erfordert ein hohes Maß an Einordnung um einen gemeinsamen Ablauf zu gewährleisten. Sogar unsere Bewegungen und unser Atem sind oft von Gewohnheiten bestimmt, die wir nicht so einfach auflösen können. Wir alle wissen, wie gesund es wäre aufrecht sitzen zu können und uns ein paar Minuten lang auf den eigenen Atem zu konzentrieren, aber sobald wir es versuchen, tun wir das mit einem erheblichen Maß an Anstrengung, das wir kaum aufrecht erhalten können. Wenn ich von mir selbst aus bestimmen könnte, würde ich das wohl anders machen. Viele dieser Strukturen entstehen schon in früher Kindheit und hängen stärker miteinander zusammen, als allgemein bewusst ist. Sich fast wie automatisch klein zu machen in Situationen der Angst und Beschämung, hat sich unter Umständen so stark in den Körper eingraviert, dass ich es anders kaum noch aushalte. Dabei wäre ich gerne aufrecht und würdevoll, auch wenn eine andere Person, aus welchen Grund auch immer, mich anschreit und abwertet. Um die eigenen Emotionen zu regulieren, hindern wir dann oft die freie Atembewegung, ziehen den Brustkorb ein und spannen die Bauchmuskeln an. Oft ziehen wir auch die Schultern hoch und den Kopf ein, als würden wir jederzeit einen Schlag erwarten. Vielleicht nicht physisch aber psychisch. Immer wieder gab es tatsächlich Notwendigkeiten der Impulskontrolle und der Anpassung, die von unseren Eltern vermittelt werden mussten. Wenn es gut ging, haben sie uns trotzdem ihre Liebe vermitteln können und nicht unnötig ihre Macht missbraucht oder aus eigenen psychischen Unzulänglichkeiten viel Leid verursacht. Selbst dann gibt es nur selten gute Vorbilder für ein selbstbestimmtes Leben oder gar Erziehungspersonen, die ein solches in den Kindern fördern. Denn was heißt es selbstbestimmt zu leben? Wohl am ehesten, den eigen Bedürfnissen entsprechend zu leben und das auf einen Art und Weise, die weder mich noch andere verletzt. In einer Welt voller Ambivalenzen, sich widersprechender Bedürfnisse sind das natürlich schwierige Navigationsakte. Auch unterscheiden zu können, ob ich nun ein grundlegendes Bedürfnis adäquat befriedigen kann, oder ersatzweise, mehr oder minder suchtmäßige Auswege aus einem unannehmbaren Zustand suche, ist eine wesentliche Sache. Ein häufiger teuflischer Zyklus beginnt mit einer Anpassungsleistung an die Erwartungen anderer, aus Angst die Liebe Geborgenheit und Versorgung nicht zu bekommen, die wir so sehr brauchen. Dann laufen wir aber Gefahr die Bedürfnisse nach Autonomie und Selbstbestimmung dafür zu opfern. Das führt zu einem starken Unwohlsein, das mit inadäquaten Belohnungen, Café, Serien schauen, Handygebrauch, Alkohol und anderen Drogen ersatzweise betäubt wird. Oder ich schwinge in einer Gruppe mit, die mich nur akzeptiert, wenn ich mich genauso verhalte, spreche und gröle, wie das im ganz Allgemeinen erwünscht ist. Aber auch inadäquate Bedürfnisbefriedung ist wieder kostspielig, denn wir brauchen Geld und andere Machtmittel um diese zu erfüllen. Wir alle wissen, wie schnell wir uns dafür verführen lassen uns weiter anzupassen. Diese Form der Selbstkorruption ist leider so alltäglich wie gefährlich. Auch wenn ich das Bild vielleicht tragischer und drastischer zeichne als viele das für sich selber wahrnehmen, finde ich die Frage nach Selbstbestimmung und der Selbstaufgabe in Kontexten von Abhängigkeiten sehr wichtig. Egal wo ich mich auf der Skala befinde, glaube ich mit Achtsamkeit, Atempädagogik und Feldenkrais einen wichtigen Beitrag leisten zu können diesen Zyklus zu durchbrechen. Wir können dadurch eigene Bedürfnisse und Muster besser bemerken und spüren lernen, sowie die autonomen Kräfte zur Selbstorganisation und Selbstgestaltung stärken. Wo halte ich meinen Atem an, wann verspanne ich mich und wie kann ich in ruhigen und dann auch in herausfordernderen Kontexten diese Festhaltungen lösen. Es ist auch möglich das Individuelle im eigenen Atem zu finden und in sozialen Kontexten zu behalten. Ich selbst und im Fluss sein, sind die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben und stellen sich ein, wenn ich mich um mich selbst kümmere und für meine wesentlichen Bedürfnisse einstehe. Ich freue mich, mit Euch auf diesem Feld gemeinsam zu forschen! Johannes Zemanek

  • Warten: Wann ist es so weit?

    Wie viel Zeit im Leben verbringen wir damit zu warten? Wir warten darauf das etwas kommt, wir warten das etwas vergeht. Wir warten auf den richtigen Zeitpunkt. Manches braucht Zeit bis es reif ist, anderes muss erst auftauen, bevor wir damit arbeiten können. Viele kennen auch vom Backen, dass ein Teig, den wir angesetzt haben, erst ruhen muss, bis wir ihn fertig backen können. Wenn wir an diesen stellen nicht warten können, gelingt unser Vorhaben und im größeren Sinne unser Leben nicht. An andern Stellen müssen wir aber rasch handeln, sonst brennt etwas an. Dann wäre warten fatal. In manchen Bereichen gewinnen wir hier große Expertise, beruflich, manche Hobbys, aber schaffen wir das auch mit uns selbst und anderen, im menschlichen Kontakt, dort wo es um das Eigentliche geht. Oft müssen wir in wesentlichen Lebensbereichen Entscheidungen treffen, in denen uns sicheres Wissen fehlt. Wir müssen uns dann, voller Vertrauen auf eine Zukunft einlassen, von der wir nicht wissen, wie sie ausgeht. Natürlich ist vieles planbar, aber in letzter Konsequenz bleibt auch vieles ungewiss. Je wichtiger uns Bereiche sind, desto mehr Mut braucht es um diese Entscheidungen zu treffen. Was gibt uns nun Kraft, das Warten zu erleben, ohne uns in einen emotionalen Bunker zurückzuziehen bis alles vorbei ist? Was hilft uns Entscheidungen im richtigen Zeitpunkt zu treffen, um nicht das Leben ganz zu verpassen? Muss Warten ein Aushalten sein? Kann es auch produktiv oder einfach lebendig sein. Was kann ich loslassen und was halte ich fest. Wo ist es wichtig dran zu bleiben und was passiert ohne mein großes Zutun, (vielleicht sogar dann am besten)? In der Atempädagogik lernen wir darauf zu warten, dass der Atem von selber kommt und geht. Dass wir nichts hinzutun oder weglassen müssen, ja dass das Warten, weder etwas aktives noch etwas passives ist, sondern ein Eingebettet sein ins Ganze. So wie ich als Teil einer Gruppe mich aktiv einbringe aber auch passiv die Inputs der Anderen aufnehme. Viele Kräfte, die in unserem Leben wirken, brauchen nicht unsere ständige Kontrolle. Wenn wir diese Kräfte zulassen können und nicht unseren Willen aufzwingen, werden auf einmal Energiequellen frei und es beginnt zu sprudeln, wo wir zuvor ständig graben und pumpen mussten. In der Feldenkraisarbeit lassen wir uns Zeit um wirklich zu spüren, was wir tun. Wie wir als Ganzes in der Bewegung erfahrbar werden und uns in einem ständigen Bezug zur Welt um uns befinden. Die Schwerkraft wirkt auf mich und ich wirke ihr entgegen. Welche Kraft benötige ich tatsächlich und wie viel Zeit braucht es für Veränderung. Wann kann ich mich einfach nur hingeben? Mit der Zeit lernen wir, dass die großen Ziele und Bedürfnisse, von denen wir uns sofortige Erfüllung erhoffen, erwartbar sind. Dass wir uns nicht nur auf die Flussmündung konzentrieren dürfen, die im Meer des Seins endet, sondern uns dem Fluss, dem Prozess der gerade da ist, anvertrauen können. Wir können die verletzten, schmerzenden und ungeduldigen Anteile begleiten, die das Ziel kaum erwarten können und uns dort Hilfe holen, wo wir es brauchen. Manches ist, leider auch schwer bis gar nicht auszuhalten und dann ist es sinnlos zu warten, im Sinne eines Aushaltens, des Unaushaltbaren. Das alles zu erkennen und unterscheiden zu lernen ist die Lebenskunst, die uns einen lebendigen Kontakt mit uns selbst und anderen ermöglicht. Ich freue mich, wenn die Atempädagogik und Feldenkrais einen wertvollen Beitrag dazu leisten kann. Johannes Zemanek

  • Aus der Mitte entspringt ein Fluss – Sich ins Leben Trauen!

    Es passiert so leicht, dass uns die Sorgen und Ängste, wie wir unser Leben bewältigen sollen, uns in einen Käfig aus Aufgaben sperren. Mit der Zeit erscheint dieser meistens immer dichter und undurchdringlicher zu werden. Es geht dann nur mehr darum, Erwartungen zu erfüllen und inneren, wie äußeren Anforderungen zu entsprechen. Oft wissen wir dann gar nicht mehr was wir selber wollen uns wünschen, was wir brauchen. Eine Tasse Café, ein Blick auf Facebook, YouTube oder Instagram, etc. schaffen Abhilfe, lenken ab, von der Entfremdung die wir im Alltag erleben. Leider helfen diese Ablenkungen aber nicht wieder zu uns selbst zu finden, machen es aber möglich das Unwohlsein im Alltag auszuhalten, besser gesagt zu verdrängen. Jeder Moment wird nicht für sich selbst gelebt sondern um etwas anderes zu erreichen. Ich muss mit dem schnell fertig werden, damit ich dann das noch erledigen kann, damit ich endlich Feierabend machen kann. Ich muss mich jetzt kurz ausruhen und die Serie schauen, die Zigarette rauchen, etc. weil ich sonst nicht weiter arbeiten kann. Im Grunde genommen geht das Leben so an uns vorbei… Wir sind nie in dem Moment und erleben das was gerade da ist sondern versuchen nur den nächsten zu ermöglichen. Als müssten wir immer diesen Zug erwischen, um den nächsten wieder nehmen zu können, ohne je an einem Ort anzukommen. Es gibt sicher auch lebensnotwendige Arbeiten und Systeme, wie auch Realitäten, die wir nicht ausblenden können, aber dass es mich hier und jetzt gibt, dürfen wir darüber nicht vergessen. Das Ziel ist das Leben und es findet nur gerade jetzt in diesem Augenblick statt, nirgends sonst. Wie kann ich mich nun in diese Unmittelbarkeit trauen, wenn ich doch den vielen Unannehmlichkeiten des Alltags, die ich ständig unbewusst spüre, entfliehen möchte. Der atembewegte Körperleib ist das unmittelbarste Tor um dorthin zu finden. Mein Geist kann mir alles mögliche erzählen, in einer Sekunde um die ganze Welt fliegen, in Vergangenheit und Zukunft reisen und sich den verrücktesten Illusionen hingeben. Aber die Empfindung meiner Füße auf dem Boden und meines Hintern auf dem Sessel passiert genau jetzt. Das verortet mich und ist der Schlüssel sich genau jetzt und ganz ins Leben zu trauen; nicht nur ein bisschen, sondern voll hinein zubeißen. Feldenkrais, Atemarbeit und Embodied Life können nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch das Leben in dieser Form bereichern; helfen ein Vertrauen und einen Halt zu schaffen, die unmittelbare Lebendigkeit ermöglichen. Ich erforsche meinen Atem, merke wie die Empfindung meines Körpers am Boden und in einem größeren Raum mich ins Hier und Jetzt ziehen. Vielleicht muss ich nicht alles kontrollieren und steuern, sondern es gibt auch Vorgänge und Kräfte in mir, die zu Entwicklung und Lösung beitragen, wenn ich gerade ein wenig nachlasse. Auch beim Segeln braucht es immer die adäquate Stellung des Segels und nicht ein möglichst festgezurrtes, starres Teil, das mich bei jeder Böe umwerfen könnte. Nachlassen und in Kontakt gehen mit der Kraft des Windes ermöglicht mir voranzukommen und auch hier muss man manchmal das Segel auch wieder etwas enger nehmen. Ich freue mich darauf mit Euch durch den großen Ozean des Lebens segeln zu lernen. Johannes Zemanek

  • Aus der Mitte entspringt ein Fluss! Wo ich meine Ressourcen finde!

    Es gibt so viele Dinge die einen aus der Ruhe bringen und stressen können, die einen aus Angst erstarren lassen, oder ich bin bereits von dieser so durch-gefroren, dass auf dem Permafrost meiner Seele, kein Grün mehr wächst. Dann braucht es eine wärmende Kraft, wie eine Sonne, die einen auftauen lässt, sodass das Leben wieder sprießen kann. Nur was sind die Ressourcen in uns und um uns, die diese Wärme vermitteln können, wenn die Sonne hinter Nebel und Wolken verhangen scheint. Wir glauben dann oft, so eine wärmende Kraft hätte es nie gegeben. Was kann dann wie ein wärmendes Feuer wirken, bis ein Lichtblick am Horizont kommt? Manche Menschen erleben, oft lange und kalte Winter in ihrer Seele und haben Überlebensstrategien entwickelt, die für Menschen, denen es anders erging, zumindest äußerst befremdlich erscheinen. Sie haben überall an sich Dornen und Zacken angebracht um in einer (für sie) harschen Umwelt halt zu finden, sodass man sich in Ihrer Nähe fast nur verletzen kann. Andere haben sich in cm dicke Schichten aus Fett gehüllt, um ein wenig Wärme zu bewahren , sodass sie aber aalglatt und ungreifbar werden oder sogar ranzig riechen. Einige konnten sich aber nicht ausreichend selber schützen und sind innerlich dermaßen erstarrt, dass jeglicher Zugang versperrt scheint. Wie komme ich aber nun an meine Ressourcen wo ich mich mit meinen Überlebens-strategien sicher auch wenn nicht unbedingt wohl fühle? Ein wärmendes Feuer und eine dicke Fettschicht vertragen sich vielleicht nichtimmer, weil dieses selber in Flammen aufgehen könnte. Wenn ich die richtige Temperatur finde, kann dann in warmer Form, die dicke Fettschicht langsam davon rinnen und abgewaschen werden? Der Frost der Seele taut vielleicht bei anderen mit viel Behutsamkeit und Geduld langsam ab. Dann kann ein Fluss entstehen, der aus der Mitte meiner selbst entspringt. Die eingefrorene Kraft wird auf einmal verfügbar und es springt und sprudelt etwas, wo vorher alles gehalten war. Der Boden , der Raum, der Atem können eine solche Ressource sein, aber auch die Gemeinschaft in der ich mich üben und ausprobieren kann. Häufig braucht es ein wenig Zeit, bis die vorhanden Ressourcen frei gelegt werden können und dann tut es gut Hilfe von außen zu haben. Ich heiße Euch alle herzlich willkommen mit mir nach Euren Ressourcen zu forschen und das tragende und Halt gebende im Leben zu finden! Alles Liebe! Johannes Zemanek

  • Dem eigenen Herzen folgen!

    Wenn wir im Alltag gefangen sind und uns die Probleme über den Kopf wachsen, ist es sehr schwer die Stimme unseres Herzens zu vernehmen. Doch auch wenn sie oft leise ist und im Trubel untergehen kann, spricht sie eine deutliche Sprache. Sie erinnert uns an uns Selbst und unsere Liebsten! An die Dinge die uns wichtig sind und wo unsere Energie am Besten aufgehoben ist! Oft sind wir so sehr damit beschäftigt ein sicheres Umfeld für unser verletzliches Herz zu schaffen, dass wir es einmauern und nicht mehr hören können. Die Ängste, was passieren könnte, wenn wir unserem ganz persönlichen Anliegen und Herzenswünschen mehr Raum geben sind so viel lauter und können diese wichtigen Klangfarben überdecken. Dann braucht es einen Raum in dem ich zur Ruhe kommen kann, wo Stille möglich ist und frischer Wind aufkommen darf. Dieser Raum ist im gegenwärtigen Moment wo Dasein und Präsenz immer möglich sind. Unsere Partner hierfür sind: Das Empfindungsbewusstsein. Das zu spüren, was da ist. Die körperlichen Sinneseindrücke, die nicht durch Bewertungen Erfahrungen und Projektionen verzerrt sind. Der Boden, als ein ständiger Begleiter, der uns immer anbietet uns tragen zu lassen. Diese Konstanz und Nachhaltigkeit bietet uns kaum etwas anderes. Der Raum, den wir immer um uns und in uns wahrnehmen und eine Empfindungsweite eröffnen kann, die nicht auf den unmittelbaren Greifraum oder die vier Wände beschränkt bleiben müssen, sondern eine Weite darüber hinaus entfalten kann. Der Atem, der uns immer in Bewegung hält. Kommt und geht auch wenn wir nicht an ihn denken, uns ständig in Fluss und Veränderung hält und uns spürbar erfüllen wie auch befreien kann. Dort lässt sich die Stimme des Herzens ganz deutlich vernehmen, Kraft und Ausdauer für alltäglich Arbeiten schöpfen und das notwendige Mitgefühl für uns selbst und andere finden. Dann können wir mehr uns gemäß und dem eigenen Rhythmus entsprechend leben, wo Herz, Verstand und Körper miteinander schwingen. Ich freue mich darauf mit Euch diesen Raum zu kultivieren! Johannes Zemanek

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